Schon seit drei Jahren leben und lernen wir gemeinsam mit unseren Schülern aus Afghanistan, Syrien und anderen Herkunftsländern. Sich als ehrenamtliche Lehrkraft jede Woche vor die Klasse zu stellen verlangt viel Kraft und Durchhaltevermögen.
Während manch andere Flüchtlingsinitiative, die 2015 entstanden ist, die Segel streichen musste, weil die Anfangseuphorie längst verflogen ist, nicht mehr genügend Helfer da sind, oder die zu lösenden Probleme nicht zu bewältigen waren, gibt es "Integration & Bildung" noch immer. Das freut uns natürlich, aber auch bei uns ist der Stamm ehrenamtlicher Helfer mit der Zeit kleiner geworden.
Die Gründe dafür sind vielfältig: Berufliche oder familiäre Verpflichtungen nehmen Manchen stark in Anspruch, ältere Gemeinndemitglieder haben nicht mehr die Kraft für den wöchentlichen Unterricht, wieder andere sind besorgt, dass ihre Kenntnisse für die aktuell zu vermittelnden Inhalte nicht ausrreichen. So ist festzustellen, dass wir heute ein Drittel weniger ehrenamtliche Lehrkräfte und Helfer haben als noch vor einem Jahr.
Unsere Schüler aber brauchen weiterhin Unterstützung und Kontinuität. Gerade jetzt, wo die Herausforderungen für sie wegen verschiedener Faktoren eher größer als kleiner werden:
Fast alle unserer Kursteilnehmer bereiten sich derzeit auf einen Realschulabschluss vor einige sogar auf das Abitur. Die Prüfungen dafür stehen in zwei bis drei Jahren an.
Viele von ihnen werden von Ängsten gequält, weil ihr Aufenthaltsstatus alles andere als sicher ist.
Und nicht selten sind sie mit Ablehnung und Fremdenfeindlichkeit konfrontiert, die die Integration zusätzlich erschweren.
Deshalb brauchen "unsere Leute" nicht nur Lehrkräfte sondern einfach Menschen, die zu ihnen stehen, sie auf ihrem Weg ermutigen und ihnen vermitteln, dass sie in unserer Gesellschaft ihren Platz finden können.
Daniel Fickenscher
Hier also der Aufruf: Wer hat Zeit und Lust, mit uns zu lernen und zu leben? Wer kann sich vorstellen, als Ehrenamtlicher bei uns einzusteigen? Bitte meldet Euch bei uns!