Hervorgegangen aus einer kirchlichen Initiative wird unsere Arbeit heute von einem unabhängigen Verein, dem "Ökumenischen Verein für Integration und Bildung e.V." getragen. Aufgabe des im März 2020 gegründeten Vereins ist es, die notwendigen Mittel für unsere Bildungs- und Sozialarbeit einzuwerben und zu verwalten. Die Finanzierung soll hauptsächlich durch Mitgliedsbeiträge und Spenden sichergestellt werden. Weitgehend unabhängig von staatlicher Alimentierung können wir so auch weiterhin ohne politische Beeinflussung arbeiten und in gewohnter Weise für Flüchtlinge und Migranten tätig sein.
Franziska Lotzmann
Mit der Lehrerin Franziska Lotzmann, Grundschulpädagogin am Evangelischen Schulzentrum Leipzig, wurde eine gestandene Fachkraft aus dem Bildungswesen zur Vorsitzenden gewählt.
Unser Anliegen ist es, Migrant:innen zu unterstützen, ihren Platz in unserer Gesellschaft zu finden. Jedermann und jede Frau kann zu uns kommen. Selbstverständlich unterscheiden wir nicht nach Religion und Nationalität. Auch der aktuelle Aufenthaltsstatus ist für uns nicht primär wichtig. Da unsere Angebote einerseits für die Flüchtlinge kostenfrei sind, wir andererseits auch keine staatlichen Fördermittel bekommen, verfolgen wir mit unserer Arbeit keinerlei finanzielle Interessen.
"Integration und Bildung" entstand 2015 als ökumenisches Projekt zweier benachbarter Kirch-gemeinden im Osten Leipzigs. Anfangs stand Deutschunterricht für Flüchtlinge im Fokus und es gab sogar Sammlungen mit Klamotten oder Dingen für die Wohnungseinrichtung.
Sachspenden 2015
Bald stellte sich heraus, dass unsere Schülerinnen und Schüler aus Syrien, Afghanistan und dem Irak auch Hilfe in allen möglichen Lebenslagen benötigten. Deshalb entwickelten wir Schritt für Schritt Angebote zur Beratung und Begleitung und das Kursangebot wurde stark ausgebaut.
Aktuell sind in unserem Verein etwa ein Dutzend ehrenamtliche Mitarbeiter tätig. Einige sind katholisch, andere evangelisch, manche gar nicht kirchlich gebunden. Die Helfer kommen aus ganz verschiedenen Berufen: es gibt Lehrer, Handwerker, eine Ingenieurin, zwei Kranken-schwestern, eine Verlagslektorin, einen Pfarrer, Banker und Informatiker. Unterstützt von einer FSJlerin leitet ein angestellter Koordinator das Projekt.
Daniel Fickenscher, Projektkoordinator bis
Ende 2022 |
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1993-2001 |
Studium in Leipzig und Wien |
2001-2006 |
Arbeit als Historiker und Archivar,
Edition von Quellen zur Kirchengeschichte |
seit 2007 | selbständig tätig als Lateinlehrer |
2014-2015 |
Archivarbeit bei der evangelischen Kirche |
2016-2022 | Projektkoordinator "Integration & Bildung" |
Sprachen: | Albanisch, Englisch, Russisch, Serbisch |
Veröffentlichungen:
Das Schulwesen und die Schulbücher für die mazedonische Minderheit in Albanien. In: Internationale Schulbuchforschung, Bd. 23, No. 2, 2001: Minderheiten im Schulbuch: Südosteuropa, S. 269-275
Eine Kirche – zwei Völker: Deutsche, sorbische und lateinische Quellentexte und Beiträge zur Geschichte des Bistums Dresden-Meißen. Bd. 1: Von der
Wiedererrichtung 1921 bis 1929; hrsg. v. D. Grande u. D. Fickenscher. Bautzen 2003.
Ein Oberlausitzer Musterregister aus dem Jahr 1566 - Die Mobilisierung des Adels für den Türkenkrieg. In: Neues Lausitzisches Magazin. Neue Folge Band 8/2005.
Wir sind sehr froh, dass sich die Pfarrei Heilige Maria Magdalena und die Erlöserkirchgemeinde nach wie vor an der Finanzierung des Vereins beteiligen. Wir können für unseren Unterricht Räumlichkeiten in den Pfarrhäusern von Reudnitz, Schönefeld und
Thonberg mietfrei nutzen. Für dieses Zeichen christlicher Nächstenliebe danken wir den beiden Gemeinden sehr herzlich.
Angesichts des Krieges in der Ukraine und der vielen neu in Leipzig an-kommenden Flüchtlinge ist unser Aufgabenfeld stark angewachsen. Zum Glück haben sich auch neue Partner gefunden, mit denen wir auf unterschiedliche Weise kooperieren.
Aus der ukrainischen griechisch-katholischen Gemeinde kommen ÜbersetzerInnen und wir arbeiten in Sachen
Öffentlichkeitsarbeit zusammen.
пастор Богдан Лука, Українська парафія
Pfarrer Bohdan Luka, ukrainische Gemeinde
Was bedeutet dieses komische Wort? Und warum heißt der Verein so? Als ökumenisch (von griechisch οἰκουμένη - oikouménē, die
ganze Erde umfassend) begreifen wir uns in zweifacher Hinsicht: Wir sind offen für alle Menschen, die unsere Hilfe benötigen, von woher auch immer es sie nach Leipzig verschlagen
hat, gleich welcher Nation und welcher Religion er oder sie angehören. Und wir fühlen uns dem konfessions-verbindenden Geist der christlichen Ökumene verpflichtet.